Gemeinsam den Wunschberuf finden

BORS Kurt Ilg erklärt seine Aufgaben als BORS-Beauftragter der Galgenberg-Realschule.
Julian Gerke (von links), Moritz Kentsch und Zain Nadeem (rechts) haben Kurt Ilg (hinten Mitte) zu BORS befragt. Foto: ZiS

Aalen. Kurt Ilg ist an der Realschule auf dem Galgenberg (RSG) in Aalen seit etwa 18 Jahren für die Berufsorientierung der Realschülerinnen und -schüler zuständig. Er hält diese für ausgesprochen wichtig, da die Jugendlichen ihren Weg zu ihrem „Wunschberuf“ finden sollen. Julian Gerke, Moritz Kentsch, und Zain Nadeem, alle Klasse 8 a, haben ihren Lehrer im SchwäPo-Projekt „Zeitung in der Schule“ (ZiS) befragt.

Welche Aufgaben haben Sie als BORS-Beauftragter?

Kurt Ilg: Als BORS-Beauftragter einer Realschule muss ich alle Termine, die mit der Information und der Beratung zur Berufswahl zusammenhängen, koordinieren. In Klasse 8 beginnt die Information der Schüler und Eltern mit einem ersten Informationsabend für Eltern. Herr Nikolaus Pfauth stellt sich als Berufsberater vor, verschiedene Bildungspartner erklären, welche Anforderungen an zukünftige Azubis gestellt werden.
Für die Schüler folgt ein Besuch im BIZ (Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit Aalen). Sie erfahren, wie sie bezüglich verschiedener Berufe an Informationen gelangen können.
In Klasse 9 folgt dann das BORS-Praktikum. Wenn zum Beispiel ein Schüler keinen Praktikumsplatz findet, helfe ich bei der Suche beziehungsweise Vermittlung. Natürlich informiere ich die Schüler über den Ablauf des Praktikums.
Darüber hinaus führe ich Gespräche mit den Ausbildungspartnern der RSG, informiere die Schülerinnen und Schüler über Ausbildungsmessen, koordiniere Termine mit dem Berufsberater. Wichtig ist, den Schülern zu verdeutlichen, dass in Betrieben andere Regeln wie in der Schule gelten.

Wann bezeichnen Sie ein BORS-Praktikum als gelungen?

Wenn Schüler selbst etwas tun dürfen, sind sie meistens sehr zufrieden. Noch besser ist es, wenn ein Schüler im Anschluss sagen kann „die Berufssparte sagt mir zu“ oder „der Beruf passt nicht zu mir“. Von großer Bedeutung ist, dass die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie anstrengend es ist, den ganzen Tag zu arbeiten.

Haben Sie als BORS-Beauftragter auch für sich persönlich neue Einblicke gewinnen können?

Ich habe im Laufe der Jahre viele interessante Menschen in den großen Betrieben, bei Banken, in Handwerksbetrieben getroffen. Wichtig ist vor allem, in den Betrieben abzuklären, was von den Schülern verlangt wird. Ich möchte besonders auf die sogenannten Schlüsselqualifikationen hinweisen. Damit sind beispielsweise Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und Höflichkeit gemeint.

Inwieweit wird durch diese Aufgabe Ihr Privatleben beeinflusst?

Meine Frau ist an der Dualen Hochschule in Heidenheim tätig und hat mit jungen Erwachsenen zu tun. Wir diskutieren häufig über neue Anforderungen in der Ausbildung und was daran besonders schwierig sein könnte. Manchmal überblicken Jugendliche die Tragweite der Berufswahl einfach noch nicht. Unter Umständen lassen sie sich treiben. Darüber hinaus finden manche Termine am Wochenende statt. Die Familie rückt dann notgedrungen in den Hintergrund.

Kurt Ilg unterrichtet seit 1994 an der Realschule auf dem Galgenberg in Aalen die Fächer EWG (Leitfach für BORS), Biologie und Sport. Zu Studienzeiten war er aktiver Fußballer beim VfB Stuttgart und beim VfR Aalen. Heute sucht er beim Mountainbike-Fahren und bei der Gartenarbeit einen Ausgleich für anstrengende berufliche Aufgaben.© Gmünder Tagespost 04.09.2018 15:21

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