Ausbildung hat hohen Stellenwert

Bildungspartner Uwe Heßler, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei der Firma Mapal Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG, im Gespräch mit ZiS-Schülern der Realschule auf dem Galgenberg in Aalen.
Im Gespräch über die Ausbildungsbedingungen bei Mapal (von links nach rechts): Hannes Maier, Yannick Peitl, Uwe Heßler (Leiter der Aus- und Weiterbildung bei Mapal) sowie Janis Durner. Foto: ZiS

Aalen

Welche Ausbildungsangebote hat die Firma Mapal in Aalen? Das konnten drei Schüler der Klasse 8 b der Realschule auf dem Galgenberg (RSG) in Aalen gemeinsam mit ihrer Deutschlehrerin Margitta Dannenmann im Rahmen des ZiS-Projektes mit der Schwäbischen Post erfahren. Sie stellten Uwe Heßler, dem Leiter der Aus- und Weiterbildung der Firma Mapal, viele Fragen und konnten die sehr gut ausgestattete Ausbildungswerkstatt besichtigen. Da seit 27. Juli 2010 zwischen der Firma Mapal und der Realschule auf dem Galgenberg eine Bildungspartnerschaft besteht, beantwortete Uwe Heßler alle Fragen sehr ausführlich.

Das macht Mapal

Mapal ist ein weltweit operierendes Unternehmen, in dem Präzisionswerkzeuge für zum Beispiel die Automobilindustrie hergestellt werden. Der Betrieb hat in 21 Ländern Fertigungsbetriebe und in 25 Ländern Vertriebsvertretungen. In Aalen sind rund 1 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, weltweit 5 250 Personen.

Uwe Heßler bei Mapal

Uwe Heßler, Leiter Aus- und Weiterbildung bei Mapal, war zuvor 25 Jahre lang bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg tätig. Er leitete das IHK-Bildungszentrum in Aalen und die IHK-Ausbildungsberatung in Heidenheim. Darüber hinaus war er Geschäftsführer des Ausbildungsrings Ostwürttemberg, in dem benachteiligte Jugendliche zu einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss geführt wurden. Bei Mapal ist Heßler seit vier Jahren.

Auf die Frage, ob ihm seine Tätigkeit gefalle, antwortet er: „Was Spaß macht, macht man gern.“ Uwe Heßler hat nach dem Abitur ein Studium als Ingenieur in der Fachrichtung: Feinwerktechnik – heutige Bezeichnung: Mechatronik – absolviert. Ihm habe Mechatronik sehr gefallen, sagt er. Weil er es interessant fand, wie aus der Mischung von Mechanik und Elektronik Geräte entstanden. Er hatte Glück, dass die IHK vor 30 Jahren jemanden mit Kenntnissen dieser Fachrichtung suchte. Er begann seine Tätigkeit als Ingenieur für neue Technologien, zum Beispiel im CAD-Bereich und in der Automatisierungstechnik.

Englisch im Unternehmen

Bei Mapal leitet Uwe Heßler auch die Mapal Academy. Mitarbeiter aus der Mapal Gruppe, zum Beispiel aus USA, China, Korea oder Australien besuchen dort Seminare und Schulungen, damit weltweit auf einem gleich hohen technischen Niveau zusammengearbeitet werden kann.

Selbst die Auszubildenden von Mapal erhalten zusätzlichen Englisch-Unterricht. Somit klappt auch die Verständigung mit Auszubildenden aus Korea, die zu einem mehrmonatigen Austausch nach Aalen kommen.

Als Ausgleich für seine Arbeit unternimmt Uwe Heßler Rucksacktouren: Bergtouren im Sommer und Skitouren im Winter. Er ist Mitglied im Deutschen Alpenverein.

In früheren Jahren führten ihn seine Rucksackreisen oft ins südliche Afrika. Es entstanden Kontakte und Freundschaften, die für ihn heute noch sehr bedeutsam sind. Uwe Heßler gehörte auch zur Delegation der Stadt Aalen, die im Mai nach Mosambik gereist ist. In der freundschaftlich verbundenen Stadt Vilankulo hat er Bildungseinrichtungen besucht und erkundet, wie man Menschen in Afrika im Bildungsbereich unterstützen kann.

Begehrter Ausbildungsbetrieb

Das Thema Ausbildung hat traditionell einen hohen Stellenwert bei der Firma Mapal. Rund 130 Azubis sind im Schnitt jährlich dort beschäftigt. Für die gewerblich-technische Ausbildung steht ein 2 500 Quadratmeter großes Ausbildungszentrum bereit. Dort lernen die jungen Leute Bohren, Drehen, Fräsen bis zum Bedienen CNC-gesteuerter Werkzeugmaschinen.

Ungefähr 350 Bewerbungen für den gewerblich-technischen Bereich erhält Mapal jährlich. Da werden zum Beispiel Zerspaner, Industriemechaniker und Mechatroniker ausgebildet. Aus den Bewerbungen werden bis zu 100 Schüler zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Davon wiederum werden rund 30 Auszubildende eingestellt, vergangenes Jahr beispielsweise 25 Jungen und fünf Mädchen.

Uwe Heßler betont: „Wir brauchen ein gutes Team!“ Chancen für eine Einstellung haben sehr gute Werkrealschüler, gute Realschüler, aber auch Gymnasiasten oder Studienabbrecher.

Heßler weiter: „Vor allem die Kopfnoten für Verhalten und Mitarbeit sind uns wichtig! Da sollte keine Drei stehen. Außerdem sollte die Mathematik- und Techniknote ordentlich sein.“ Allerdings seien die Bewerbungsgespräche weitaus bedeutsamer als die Schulnoten.

Wie verläuft die Ausbildung bei Mapal? Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre. Gute Auszubildende können einen Antrag auf Ausbildungszeitverkürzung um ein halbes Jahr stellen. Nach 18 Monaten wird die Abschlussprüfung Teil eins abgelegt, welche 40 Prozent der Abschlussnote ausmacht. Der zweite Prüfungsteil wird am Ausbildungsende abgelegt und zählt somit 60 Prozent. Heßler betont: „In den letzten sechs Jahren wurden alle Azubis übernommen.“

Berichte im PC-Raum schreiben

Der Berufsschulunterricht findet in Blöcken nach dem Prinzip der dualen Ausbildung statt. Die Auszubildenden im gewerblichen Bereich besuchen zwei Wochen die Technische Schule in Aalen und arbeiten dann vier Wochen in der Werkstatt. Alle müssen Ausbildungsnachweise führen (früher Berichtsheft). Dafür steht heute ein PC-Raum zur Verfügung, sodass jeder im Betrieb seine Berichte schreiben kann.

Kein Abschluss ohne Anschluss

Nach der erfolgreichen Ausbildung kann man sich in der Mapal Academy weiterbilden und mit einigen Jahren Berufserfahrung auch den Industriemeister- oder einen Technikerabschluss machen. Man könnte aber auch die Fachhochschulreife erwerben und ein Studium anschließen.

Die Autoren: Janis Durner, Hannes Maier und Yannick Peitl, ZiS-Klasse 8b, RSG Aalen.

Für den Ausbildungsbeginn 2019 bei Mapal ist der Bewerbungsschluss am Samstag, 15. September 2018. Genauere Informationen sind zu finden unter: https://jobs.mapal.com © Gmünder Tagespost 04.09.2018 14:57

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